in Zürich (Schulhaus Allemoos) ist einigen Kolleginnen und Kollegen der Kragen geplatzt. Sie haben genug und protestieren lautstark.
Im Internet lesen Sie das Unterstehende:
Willkommen bei Schule im Sinkflug – eine Aktion aller Mitarbeitenden des Schulhauses Allenmoos in Zürich
Ist Ihnen gute Bildung für Ihre Kinder (Enkelkind, Neffe, Nichte, Göttikind oder
Nachbarkind) wichtig? - Uns liegen die Kinder sehr am Herzen und wir geben täglich unser Bestes, eine gute Schule zu sein.
Doch die Kinder kommen in der Schule immer öfter zu kurz!
Die Schulqualität befindet sich im Sinkflug: Zu wenig Zeit für Unterricht und Betreuung schadet den Kindern.
• Zu grosse Klassen für erfolgreiche Integration
• Viel zu wenig Unterstützung für Kinder aus den Kleinklassen
• Lehrmittel und Räumlichkeiten, die dem Anspruch des individualisierenden
• Unsorgfältige Reformen und überbordende Administration fressen die Zeit
für die Vorbereitung des Unterrichts und die Betreuung der Kinder.
Unter diesen Umständen können wir trotz vollem Engagement den schulischen Bedürfnissen unserer Schülerinnen und Schüler nicht mehr gerecht werden.
Deshalb hat das Team Allenmoos einstimmig beschlossen, dass wir uns auch gegen aussen für eine gute Schule stark machen. Wir wollen wieder durchstarten und den Kindern das nötige Rüstzeug für ihre Zukunft geben können! Danke, dass Sie unsere Aktion unterstützen und sich mit uns solidarisieren! Das Allenmoos - Team Wir danken allen für diese riesige Welle der Solidarität! Bitte tragen Sie unsere gemeinsamen Anliegen weiter und machen Sie sich in Ihrem Umfeld oder Ihrer Gemeinde/Stadt stark für gute Bildung! Hier noch drei Empfehlungen betr. unser Buch- und Hör-CD- Angebot:
• Hans-Ulrich Albonico: Psychopillen für Kinder und Jugendliche
Diese kleine Bröschüre (32 Seiten, Fr. 7.-) gibt – aus der Sicht eines erfahrenen
Arztes - einen sehr guten und wohlausgewogenen Überblick betr. die komplexe Thematik „ADHS und Ritalin“. Auch neuartige Therapieansätze werden vorgestellt.
Auch für die Hand von Eltern sehr geeignet.
• Wolfgang Bergmann: Kleine Jungs, grosse Not Gewaltprävention durch Begegnungskultur
Der prominente Erziehungswissenschaftler, Familientherapeut und Autor
zahlreicher Bücher spürt in seinem Vortrag den Ursachen kindlicher Fehlentwicklungen nach. Dabei wird deutlich, welche Schlüsselrolle einer schon vom ersten Augenblick an gepflegten Bindung und Beziehung für die gesunde Entwicklung des Kindes zukommt.
Bergmann zuzuhören ist sehr anregend. Was für ein begabter Redner!
(Preis: Fr. 18.50 zuzügl. Versandspesen)
• Henning Köhler: Mythos AD(H)S Brauchen Michel und Momo wirklich Psychopillen?
Unter ADHS leidet eine zunehmende Zahl an Kindern.
Wird in der herkömmlichen Forschung als Ursache hierfür in erster Linie eine
Funktionsstörung bei der Signalübermittlung im Gehirn gesehen, so gelangt Henning Köhler nach einer Beschreibung der verschiedenen Symptome und ihrer Ursachen zu dem überraschenden Schluss, dass ADHS als Krankheit gar nicht existiert.
Medikamentöse Einstellungen müssen durch eine pädagogisch-therapeutische
Begleitung der Kinder ersetzt werden, die Raum und Zeit für die Entfaltung der speziellen Begabungen und Fähigkeiten dieser in ganz besonderem Masse sensiblen Kinder lässt.
(5 Hör-CDs, Preis Fr. 49.- zuzügl. Versandspesen)
Bestelladresse: FPA, Postfach 801, 6301 Zug [email protected] oder Tel. 041 710 09 49
Samstag, 13. November 2010 in Zürich Ulrike Kegler und Remo Largo „Kindgerechte Schule: Theorie und Praxis“ (Arbeitstitel) an.
Im untenstehenden Aufsatz haben Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser Gelegenheit
die Leiterin der „besten Schule Deutschlands“ schon einmal etwas näher kennen zu lernen. Sehr überzeugend macht sich diese Frau – seit geraumer Zeit – für eine noch einmal ganz andere Schule stark: „Schule muss schön sein!“
Eine Sternstunde (von Ulrike Kegler, Montessorischule Potsdam)
Seit Tagen schaue ich missmutig auf die Schule. Es ist viel Unschönes passiert. Toiletten sind beschmiert. Es ist laut, dreckig und unordentlich. Viel Gerenne und Getobe. Am Nachmittag habe ich das Gefühl, als könne das Schulhaus die zurückgehaltenen
Energien der Kinder und Jugendlichen nicht mehr halten. In der Lehrerkonferenz haben wir darüber gesprochen. Alle sind betroffen. Wir sehen die Probleme und sind alle sehr
Heute fehlen mehrere Kollegen. Ich entscheide mich, gleichzeitig die Klasse mit den Jahrgangstufen 1, 2 und 3 als auch den 9. Jahrgang zu betreuen. Die Kleinen haben Freiarbeit mit mir. Die Großen hätten eigentlich Englisch. Ich verabrede mit den Großen, dass sie nach ihrer Pause in den bereits laufenden Unterricht mit den Kleinen kommen.
Nun muss man wissen, dass die Kleinen eine wunderbare Gruppe sind. Die Kinder sind so offen und lebendig, so neugierig, staunend und aufmerksam. Sie überraschen mich jede Woche in diesen beiden Stunden. Ihre Konzentration, ihr freundlicher und wacher Umgang, ihre Ideen und kreativen Arbeitsweisen, besonders aber ihre Klarheit und Ernsthaftigkeit beeindrucken mich jedes Mal aufs Neue. Wie ich in die Klasse komme, sind schon alle bei der Arbeit. Vier Kinder sitzen an einem Tisch und schreiben etwas über „Kartoffeln.“ Zwei Mädchen bereiten einen Vortrag über Bären vor. Ein Junge malt aus einem Buch eine Streichholzmaschine ab. Meine größte Bewunderung geht an zwei Jungen, die eine Fahrradzeichnung fortführen, die sie vor Wochen auf meine Anregung begonnen haben. Schöne Fahrräder haben sie aus einem Buch abgezeichnet, jetzt sind sie fast fertig. Ich frage sie, warum sie gerade jetzt an den Fahrrädern weiter zeichnen. Lasse antwortet, dass sie schließlich in der letzten Stunde mit mir diese Arbeit angefangen hätten. Wegen der Herbstferien haben wir uns länger nicht gesehen. Die Arbeit wollen sie jetzt bei mir beenden. Diese Kinder aus der 2. Klasse haben also eine Arbeit tatsächlich solange beiseite gelegt, bis für sie der richtige Zeitpunkt zur Beendigung gekommen ist.
Jetzt kommen die Großen. Sie sind auch Lieblingsschüler, aber auf ganz andere Weise. Mit Marc hatte ich am Morgen eine Auseinandersetzung. Ich bin dabei laut geworden, konnte meinen Ärger über seine höchst
wahrscheinliche Beteiligung am Beschmieren der Toiletten nicht zurückhalten. Er hat alles bestritten.
Yvonne Sandy, Jaqueline und Julia gehören zu den Mädchen, die so viel Aufmerksamkeit verlangen, dass sie mich zuweilen überanstrengen. Was haben sie wohl alles zu kompensieren? Armin, Stefanie und Melanie sind auch keine unbeschriebenen Blätter. Ricardo ist gar nicht einfach. Aber gut, nun sind sie da, jetzt sind sie die Richtigen.
Auf dem Flur erkläre ich den Jugendlichen, dass sie gleich hervorragend arbeitende kleine Kinder sehen werden. Sie sollen sie erst mal zehn Minuten, möglichst unbemerkt beobachten. Danach sollen sie ein Kind aussuchen, dem sie ihre Hilfe anbieten. Zum Schluss sollen sie aus einem englischen Bilderbuch vorlesen. Die Jugendlichen freuen sich.
Sie verstehen sofort, dass sie jetzt nicht reden dürfen und bewegen sich von den Kleinen fast unbemerkt im Raum, suchen sich still ihren Platz und beobachten. Mandy mit offenem Mund, Sheela lächelnd. Anatol ist versunken. Die Kinder haben die Großen zumeist gar nicht bemerkt. Nur zwei fragen mich, was die wollen. Die Kinder arbeiten weiter. Dann flüstere ich den Großen zu auf den Flur zu kommen. Sie schwärmen geradezu von dem, was sie gesehen haben. Ich erzähle die Geschichte mit dem Fahrrad. Sie sind ebenso begeistert wie ich. Ihre Gesichter sind gelöst. Ob sie sich schon ein Lieblingskind ausgesucht hätten, mit dem sie arbeiten wollten? „Oh ja!“
„Dann seht, ob es eure Hilfe will. Wenn es sich gestört fühlt, geht lieber zu einem andern Kind.“ Das sei die Rolle eines Montessori-Lehrers, sehen wann er und ob er überhaupt gebraucht wird. Sich sonst respektvoll im Hintergrund halten. Die Jugendlichen gehen wieder in die Klasse. Einige finden ihr Kind, andere nicht. Jetzt sind ausgerechnet diese Jugendlichen schüchtern. Mandy zum Beispiel, die eben noch auf dem Schulhof laut „Arschloch“ in ihr Handy gebrüllt hat.
Sie fangen an die Kleinen zu bewundern. Wie selbstständig sie sind und wie toll sie arbeiten. Ronny sagt, dass er „sein“ Kind nur stören würde und so habe er sich lieber nicht eingemischt. Richtig, finden alle, da dürfe man nicht stören. Das könnte mich zum Schmunzeln bringen, wenn ich daran denke, wie viel ihrer Zeit sie mit Störungen verbringen. Aber davon jetzt zu sprechen, wäre ein Fehler. Sie haben Feuer gefangen. Sie sehen, wie lustvoll es sein kann zu lernen. Sie sind jetzt „Sehende“.
Zum Schluss sollen die Großen aus englischen Bilderbücher vorlesen. Ob die Kinder dafür wohl ihre Arbeit beenden würden? Nach kurzer Zeit haben sich kleine Gruppen gebildet. Das „süße Gemurmel“ kommt auf. Dieser Moment ist so schön, dass ich nur noch beobachte und genieße: Hier sitzen nun 30 Menschen auf 43 Quadratmetern und sind mit sich und den anderen zufrieden. Sie nehmen einander vollkommen ernst. Sie haben sich etwas zu geben. Dabei entstehen Freude und die Schönheit des Augenblicks!
Am Ende des Unterrichts hole ich alle noch einmal zum Kreis zusammen. Wir setzen uns auf den Boden. Ich erzähle den Kleinen, warum die Großen heute da sind, dass sie eigentlich Englisch hätten und da könnten wir uns
doch auf Englisch vorstellen. Ein kleiner Junge erzählt gleich von seinem vierjährigen Aufenthalt in Indien, auf Englisch. Sierra erklärt, dass ihre Mutter Amerikanerin ist und sie zuhause englisch sprechen, auch mit ihrem deutschen Vater. Da staunen die Großen. Als die Kleinen gegangen sind, wollen die Großen ihre Eindrücke loswerden. Das müsse man öfter machen.
Die Neuntklässler haben noch Zeit. Wie wäre es eines der englischen Bilderbücher gemeinsam zu lesen. Sie schämen sich, sagen, sie könnten kein Englisch. Eine Schülerin lacht den Vorleser beim ersten Versprecher aus. Aber sie versteht sofort, dass man nie jemanden wegen eines Fehlers auslachen dürfe. Das sei beschämend und völlig überflüssig, weil es niemandem weiter helfe. Von da an trauen sie sich vorzulesen. Niemand lacht mehr. Als sie daran erinnert werden, dass es nun woanders weiter geht, wollen sie die Runde gar nicht beenden. „Och, können wir nicht weitermachen?“
Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, Ulrike Kegler bald einmal persönlich kennen zu lernen.
Einladung zu dieser Veranstaltung folgt in Kurse 2010 ca. Ende September!
Gerald Hüther ist den Leserinnen und Lesern des fpa-newsletters gewiss kein
Unbekannter mehr. Als prominenter Neurowissenschaftler macht er schon seit Jahren von sich reden und engagiert sich in jüngster Zeit insbesondere für
ADHS-Kinder. Sein Projekt „Via nova“ ist mehr als bemerkenswert.
In untenstehendem Aufsatz rückt er manches zurecht, was an hohen
Erwartungen gegenüber seinem Fachgebiet in den Köpfen vieler Zeitgenossen festgesetzt hat. Wohltuend ernüchternd und einfach menschlich.
Über die Suche der Hirnforscher nach dem Stoff oder dem Ort im Hirn, der uns glücklich macht
von Gerald Hüther, Universität Göttingen und Mannheim/Heidelberg
Die Macht, mit der psychoaktive Substanzen (Psychopharmaka und Drogen) unsere Stimmungen und Gefühle verändern können, ist ein faszinierendes Phänomen. Den Hirnforschern ist es in den letzten Jahren gelungen, das Geheimnis dieser Wirkungen zu lüften: Nervenzellen verwenden chemische Signale (Botenstoffe, Transmitter, Hormone) um miteinander zu kommunizieren. Und psychoaktive Substanzen verändern diese normalerweise ablaufenden „Unterredungen“ so, dass das gesamte, im Hirn ablaufende „Gespräch“ von einzelnen Nervenzellverbänden dominiert und in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Das Ergebnis erlebt man als eine charakteristische Veränderung des affektiven Zustandes, also des Gefühls.
Psychostimulanzien wie Kokain führen (durch Stimulation der Freisetzung von Dopamin) zu übersteigertem Antrieb bis hin zu psychotischen Allmachtsgefühlen, Etaktogene wie Ecstasy bewirken (durch Stimulation der Freisetzung von Serotonin) eine Harmonisierung, Öffnung und rauschartige Glückszustände. Ähnlich, aber wesentlich schwächer ist die Wirkung von Fluctin (Prozac), einem Antidepressivum, das inzwischen 37 Millionen Amerikaner allmorgendlich als „Psychokosmetikum“ einnehmen, um ihren offenbar recht frustrierenden Alltag bei einigermaßen guter Stimmung zu überstehen. Bestimmte Botenstoffe, die normalerweise nur bei besonders gravierenden Ereignissen ausgeschüttet werden (Opiate bei Stress, Oxytocin bei der Geburt und beim Stillen) können – von außen zugeführt – z.T. sehr tiefgreifend unser Verhalten und Empfinden verändern (Opium als Droge, Oxytocin als „Bindungs- oder Liebeshormon“).
Das Bekanntwerden all dieser Wirkungen hat wesentlich zur Verbreitung der sonderbaren Vorstellung beigetragen, unsere Gefühle seien letztlich nur das Ergebnis von Veränderungen unserer „Hirnchemie“. Inzwischen ist die anfängliche Euphorie über die Möglichkeiten der chemischen Manipulierbarkeit von Stimmungen und Gefühlen jedoch bereits weitgehend verflogen. Entweder mußte man feststellen, dass die Drogen mit der Zeit immer mehr an Wirkung verloren, weil sich das Gehirn an die „chemischen Zwischenrufer“ anpasst und deren „Gerede“ zunehmend überhört, oder es traten unerwünschte Nebenwirkungen zutage, die den gewünschten Effekt z.T. erheblich störten (hierzu zählt u.a. der sich ausbreitende Libidoverlust bei Prozac-Konsumenten). Mit Chemie, so die bittere Erkenntnis, ist das Gehirn auf Dauer offenbar nicht in ein
beständiges Beglückungsorgan zu verwandeln.
Die Blüte der „Hirnchemiker“ begann endgültig zu verblassen, als es in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Hilfe sogenannter „bildgebender Verfahren“ (Computertomographie) möglich wurde, einem Menschen der musiziert, sich etwas schönes vorstellt, glücklich ist oder Angst hat sozusagen ins Hirn zu schauen. Dabei wurde deutlich, dass bei all diesen Nutzungsarten bestimmte Bereiche des Gehirns besonders aktiv werden: Limbische Regionen wenn Emotionen geweckt werden, die Amygdala (Mandelkern) wenn Angst empfunden wird, der Frontallappen, wenn Handlungen geplant werden etc. Die so erzeugten „Hirnbilder“ mit ihren grellbunten Flecken erweckten nicht nur bei Laien den Eindruck, dass man damit nun endlich auch die Regionen gefunden hätte, die für die Entstehung menschlicher Gefühle wie Lust,
Angst, Trauer, Liebe etc. verantwortlich sind.
Doch die Begeisterung über die Entdeckung dieser „Gefühlszentren“ währte ebenfalls nur kurz. All zu schnell wurde deutlich, dass das mit einem bestimmten Gefühl im Gehirn einhergehende „Aktivierungsmuster“ individuell sehr unterschiedlich ausfiel, dass es in hohem Maße durch Vorerfahrungen bestimmt war, und dass es sich durch neue Erfahrungen verändern konnte. Das daraus abgeleitete Konzept der „erfahrungsabhängigen Plastizität neuronaler Verschaltungen“ bildete den Grundstein für eine neue dynamische Betrachtungsweise der Funktion des menschlichen Gehirns: Ein
Gefühl wie Freude oder Glück bleibt zwar nach wie vor gebunden an die Freisetzung bestimmter Botenstoffe und die dadurch ausgelöste Aktivierung bestimmter Nervenzellverbindungen und Netzwerke. Aber die komplexen Netzwerke und Verschaltungen, die darüber bestimmen, was wir suchen und wo wir suchen, was uns glücklich macht, werden erst im Lauf unserer Entwicklung in ganz bestimmter und individuell sehr unterschiedlicher Weise angelegt, gefestigt und stabilisiert. Was ein einzelner Menschen also anstrebt, was er zu erreichen sucht, was er als besonderes Glück betrachtet und was in ihm ein Gefühl höchster Freude, eben ein Glücksgefühl auslöst, hängt deshalb ganz entscheidend von den Erfahrungen ab, die dieser Mensch im Lauf seines bisherigen Lebens machen konnte oder aber zu machen gezwungen war. Diese individuellen Erfahrungen bestimmen darüber, ob es jemand als besonderes Glück erlebt, entweder viel oder aber wenig Geld zu besitzen, entweder ein festes oder aber gar kein zu Hause zu haben, entweder jemanden lieben zu dürfen oder von jemanden geliebt zu werden, entweder anderen etwas abgeben zu dürfen oder von anderen etwas
Die wichtigsten Erfahrungen werden bereits während der frühen Kindheit gemacht und als gebahnte Verschaltungsmuster im Gehirn verankert. Sie sind bestimmend für das, was ein Mensch später zu erreichen sucht und was ihn – wenn er das Gewünschte schließlich erreicht hat – so besonders glücklich macht. Was immer das im Einzelfall auch sein mag, in einem Aspekt gleichen sich all unsere Bemühungen: Wir versuchen mit Hilfe unseres Gehirns einen Zustand herbeizuführen, der uns hilft eine irgendwie verloren gegangene innere Balance wiederzufinden, eine irgendwie eingetretene Störung unseres emotionalen Gleichgewichtes zu beseitigen oder auszugleichen. Wir streben also alle danach, einen Zustand innerer Harmonie zwischen den verschiedenen und z.T. sehr unterschiedlichen Aktivitäten der einzelnen regionalen neuronalen Netzwerke und Verarbeitungszentren in unserem Gehirn zu erreichen. Angesichts der vielen, immer wieder auftretenden Störungen dieser inneren Harmonie ist dieses Ziel jedoch nur schwer
und bestenfalls für kurze Zeit erreichbar.
Immer wieder müssen wir erleben, wie kurzlebig das Gefühl der Freude und des tiefen Glücks ist, das sich immer dann einstellt, wenn es uns wieder einmal gelungen ist, Einklang mit uns selbst, in uns selbst und mit allen was uns umgibt herzustellen. Allzu schnell wird dieser harmonische Zustand wieder gestört: Durch neue, aufregende Wahrnehmungen, durch von außen geweckte oder von innen entstehende drängende Bedürfnisse und Wünsche, durch nicht erfüllte Erwartungen, durch verletzte Gefühle, durch neue Anforderungen, durch Spannungen und Konflikte mit anderen Menschen. Immer dann, wenn das harmonische Zusammenwirken der vielen regionalen Netzwerke in unserem Gehirn gestört wird, wenn einzelne Bereiche überstark erregt, wenn die dort entstehende Unruhe nicht unter Kontrolle gebracht werden kann und sich in tieferliegende limbische Bereiche auszubreiten beginnt, ist auch das Glücksgefühl rasch zu Ende. Dann macht sich ein Gefühl von Verunsicherung, Angst und Stress breit. Es ist spürbarer Ausdruck der Tatsache, dass wir wieder einmal „aus dem Gleichgewicht“
geraten sind, und dass wir etwas tun müssen, um den Einklang zwischen uns und unserer äußeren Welt, zwischen unserem Denken, Fühlen und Handeln und zwischen dem was wir wollen, und dem was wir können herzustellen. Wir müssen versuchen, das in unserem Gehirn entstandene Durcheinander wieder in geordnete Bahnen zu bringen, die gestörten Verarbeitungsprozesse wieder zu harmonisieren und zu synchronisieren. Gelingt uns das nicht, so macht uns dieses Durcheinander in unserem Gehirn über kurz
oder lang krank, entweder psychisch oder körperlich.
Wer irgendwie noch kann, rappelt sich daher immer wieder auf und macht sich auf die Suche nach dem verlorenen Glück. Manche suchen es dort, wo es am leichtesten zu finden ist (und greifen zu Drogen), viele suchen es dort, wo sie es bisher schon immer gefunden haben (und werden von den einmal gefundenen und gebahnten Strategien zur Bewältigung ihrer Ängste immer abhängiger), einige versuchen auch, sich die störende äußere Welt und andere Menschen effektiver vom Leibe zu halten (und werden dabei immer einsamer) und wieder andere versuchen, sich noch besser als bisher an die vorgefundenen Verhältnisse anzupassen (und verlieren sich auf diese Weise zunehmend selbst). Nur wenigen gelingt das Kunststück, sich immer wieder neu auf die immer wieder neuen Herausforderungen einer sich ständig wandelnden Welt einzulassen, diese Welt zu gestalten und sich von dieser Welt gestalten zu lassen. Sie machen den Weg zu
Oh, wie schön ist Panama. eine glückliche Reise, aber nur solange man noch unterwegs ist. Am Ziel seiner Wünsche angekommen, hat man leider nichts mehr, worauf man sich
freuen kann. Diesem Dilemma, so scheint es, können auch Hirnforscher nicht entgehen.
Literatur zum Weiterlesen
1. G. Hüther: Biologie der Angst, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen, 1997.
2. G. Hüther: Die Evolution der Liebe, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen, 1999.
3. G. Hüther: Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn, Vandenhoeck &
4. G. Hüther: Die Macht der inneren Bilder, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen,
5. G. Hüther, H. Bonney: Neues vom Zappelphilipp. Walter Verlag Düsseldorf, 2002.
6. G. Hüther, I. Krens: Das Geheimnis der ersten neun Monate. Walter Verlag
7. K. Gebauer, G. Hüther: Kinder brauchen Wurzeln, Walter Verlag Düsseldorf, 2001.
8. K. Gebauer, G. Hüther: Kinder suchen Orientierung, Walter Verlag Düsseldorf,
9. K. Gebauer, G. Hüther: Kinder brauchen Spielräume, Walter Verlag Düsseldorf,
10. K. Gebauer, G. Hüther: Kinder brauchen Vertrauen. Patmos Verlag Düsseldorf
11. C. Nitsch, G. Hüther: Kinder gezielt fördern. Gräfe und Unzer, München, 2004.
12. M. Storch, B. Cantieni, W. Tschacher und G. Hüther: Embodiment. Huber 2006
13. W. Bergmann, G. Hüther: Computersüchtig. Kinder im Strudel der Medien. Walter
14. J. Prekop, G. Hüther: Die Schätze unserer Kinder. Kösel Verlag 2006
US-Schulen schwören Computern ab
Seit Jahren rüsten deutsche Schulen digital auf. Das Ziel: ein Computer für jeden
Schüler. Ausgerechnet in den USA beginnt eine Kehrtwende: Erste Schulen nehmen Teenagern die teuren Laptops wieder weg - auch weil Schüler die Geräte gern für Pornos statt für Mathe nutzen.
http://www.arbeitskreis.ch/downloads/SPIEGEL_ONLINE_schule_computer.pdf
Eurythmie – die von Rudolf Steiner ins Leben gerufene Bewegungskunst hat
viele Gesichter. An manchen Schulen hat sie insbesondere in der Oberstufe einen schweren Stand. Unter untenstehender Adresse finden Sie eine ganze Reihe von
sehr eindrücklichen Beispielen, wie sie auch in den oberen Klassen sehr überzeugend umgesetzt werden kann.
http://www.youtube.com/watch?v=RcCvcy0zAlM
Einmaleins auf einem Bein Warum Lernprozesse im Paarlauf von Intellekt und Körper besser gelingen Die bewegte Schule ist als neuer Trend breit erkennbar. Ein Solothurner Primarlehrer setzt die Theorie unkonventionell in die Praxis um und macht aus Schülern Kopf-Akrobaten. Die Idee findet immer mehr Nachahmer. Sabine Windlin
http://www.arbeitskreis.ch/downloads/einmaleins_auf_einem_bein.pdf
Hier noch ein zweiter Beitrag zu einem ähnlich gelagerten Beitrag:
Vortrag von Royston Maldoom („Rhythm is it!“): „Bildung durch Bewegung“
http://www.arbeitskreis.ch/downloads/maldoom.pdf
Hier noch zwei Veranstaltungshinweise: Kongress Arche Nova – Die Bildung kultivieren Vom 24. bis 26. September 2010 in Bregenz am Bodensee
Die Anmeldung beginnt jetzt unter http://www.adz-netzwerk.de/bodensee-2010 Bis zur Veröffentlichung des detaillierten Programms im Juni wird jedem Mitglied im Netzwerk Archiv der Zukunft ein Platz garantiert. (Dies gilt auch für frische Mitgliedschaften.) Bei mehr Anmeldungen als Plätzen ist für Nicht-Mitglieder der Zeitpunkt der Anmeldung entscheidend. Die Ankündigung zum Kongress können Sie unter http://www.adz-netzwerk.de/Kongress-2010-Ankuendigung.php nachlesen und herunterladen, auch um sie weiter zu verschicken. Der Kongress soll von der Mitwirkung der Teilnehmer geprägt sein. Bitte arbeiten Sie an der Ausdifferenzierung der Themenfelder mit. Machen Sie Vorschläge sowohl zu ihrer Mitwirkung als auch für Themen, Projekte und Protagonisten, die sie wichtig finden. Bitte per Mail an: [email protected] Vorschläge von Mitgliedern werden in den nächsten Tagen im Kongress-Dialog veröffentlicht: http://www.adz-netzwerk.de/Kongress-2010-Dialog.php. Die Themenbereiche können Sie in den jeweiligen Foren diskutieren. Antworten auf die häufigsten Fragen haben wir unter http://www.adz-netzwerk.de/Kongress-2010-Fragen-Antworten.php zusammengestellt. Dort finden Sie auch Kontaktdaten für weitere Fragen. Frühlingsgrüße aus dem Archiv der Zukunft - Netzwerk! PS: Mitglieder sichern die Arbeit des Netzwerks. Mitglied werden ist ganz einfach! http://www.adz-netzwerk.de/Mitgliedschaft.php Vor allem sollen Mitglieder an der langsam in Gang kommenden inneren Vernetzung des Netzwerks mitwirken.
Archiv der Zukunft - Netzwerk, Eppendorfer Landstr. 46, 20249 Hamburg
Wochenendfortbildung 11. und 12. Juni 2010. in
für Lehrkräfte und schulische HeilpädagogInnen in Kindergarten, Unterstufenschule und Kleinklasse "Das INPP - sensomotorische Förderprogramm für den Einsatz im (Vor) Schulunterricht" von Sally Goddard
Ein Kollege hat mich auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht. Was er mir dazu schrieb, hat mich sehr neugierig gemacht.
http://www.arbeitskreis.ch/downloads/INPP_kurs.pdf
Ich schreibe diesen Newsletter am Vorabend des Auffahrtstages.
Es regnet seit Tagen und ein Ende ist nicht abzusehen. Nebel hängt ums Haus.
Alles wächst mächtig heran, ist nicht mehr aufzuhalten.
Das „österliche Versprechen“ wird eingelöst. Das neue Leben weitet sich ruckartig, wächst weit über die Erde hinaus und bindet den Kosmos mit ein.
So verstehe ich den tieferen Sinn des Auffahrtsgeschehens.
Stellenangebote
Wir suchen auf den Beginn des Schuljahres 2010/11 Schulmusiker/-in 7. – 9. Klasse Orchester und Singen, 5 Lektionen/Woche
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ist die Begleitung des Übertrittes vom Kindergarten in die erste Klasse: In enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Lehrperson fördern Sie in der zweiten Schuljahreshälfte die schulreifen Kindergartenkinder und unterstützen den Gruppenbildungsprozess zu Beginn des ersten Schuljahres.
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Stadt Zürich. Wir freuen uns auf ihre Bewerbung Rudolf Steiener Schule Sihlau z.H. Monika Linsi
Sihlstrasse 23, CH- 8134 Adliswil Telefon +41 44 710 53 40 [email protected] www.steiner-schule.ch Rudolf-Steiner-Schule Sihalu
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