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Informationen und Dokumentationen für Tierärzte
ERBRECHEN

DEFINITION
Erbrechen (E) ist ein aktives reflektorisches Hervorwürgen von Mageninhalt, das einer Unruhephase,
Speicheln, Belecken der Lippen und gelegentlich auch Lautäusserungen (Katze!) folgt. (Regurgitieren
ist ein passiver Auswurf von Ösophagusinhalt; Kopf wird tief gehalten, neutrales pH!).
Das Brechzentrum im ZNS erhält Stimuli
• aus dem Abdomen, ev. Pharynx/Thorax (Entzündungsreize, taktile und chemische Reize) • von Chemorezeptoren im Hirn (Endo-Exotoxine, Gifte, Medikamente) • vom Vestibulärapparat (Reisekrankheit) • aus dem Grosshirn (Limbisches System, Emotionen, Stress, ZNS-Erkrankungen, hohes
Um E erfolgreich behandeln zu können, ist es sinnvoll, sich zu Überlegen, wo die Stimuli zum Vo-
mitus entstehen. Dies ist nicht nur bei der Wahl des richtigen Antiemetikums wichtig, sondern auch
bei der Suche nach der primären Ursache des E. hilfreich.
Mögliche Ursachen von Erbrechen
Abdomen:
• Entzündungen aller abdominalen Organe (Prostatitis, Peritonitis, Pyometra, Rupturen, • Obstruktionen (FK Haarballen, Tumoren, Obstipation, Ileus, Harnwegsobstruktion, Invagina- • Pharyngitis, Laryngitis, Tonsillitis • FK • Ösophagitis • Herzprobleme • Reisekrankheit • geriatr. Vestibulärsyndrom (?) • Addison • Hyperthyreoidismus • Niereninsuffizienz • Diabetes • Lebererkrankung • Nebenniereninsuffizienz • Medikamente (NSAID u.a.) • Futterallergien
SYMPTOME
Anamnese

Klinische Untersuchung
Eine gründliche Allgemeinuntersuchung ist unerlässlich (Abdomen! Hautturgor)
DIAGNOSTIK

Laboranalysen
Blutstatus, Chemogramm (Elektrolyte!) und Urinstatus sind als Routineuntersuchung in vielen Fällen
unerlässlich. Je nach Grunderkrankung(en) sind eine Vielzahl von weiteren Analysen in Betracht zu
ziehen.
Weitere diagnostische Massnahmen
Röntgen - (ev. Kontraststudien) und Ultraschalluntersuchungen sind oft hilfreich um eine definitive
Ursache des E. eruieren zu können. Auch an Probelaparatomien (Biopsien, Tumoren) ist zu denken.
Gastroskopien.
THERAPIE
In einer Vielzahl von Fällen reicht eine symptomatische Therapie des E. völlig aus. Unkomplizierte
und sich selbstlimitierende Fälle können mit diätetischen Massnahmen (Futterentzug für 24 Std.,
Wasserentzug für 12 Std., später Wassergabe in sehr kleinen Portionen, anschliessend Diät) erfolg-
reich behandelt werden. Antiemetika sind selten indiziert, werden aber von Kunden meistens ver-
langt.
Zeigen die Tiere jedoch ausgeprägtere Symptome oder reagieren auf einfache Behandlungsmass-
nahmen nicht, ist erstens eine antiemetische Therapie und - nach Möglichkeit - eine Behandlung der
Grundkrankheit unerlässlich.
Antiemetika
Einteilung
- Angriffspunkt im Brechzentrum:
Neuroleptika und Butyrophenone. Sedierende Wirkung. Blutdruck- und temperatursenkend. Achtung bei Schockpatienten ! Epileptikern ! (Acepromazin, Haloperidol, Thiethylperazin, Meklozin) (Metoproclamid, Domperidon) Beeinflussen Brechzentrum indirekt. Magenentleerungsproblem, Darmaffektionen. Keine sedative Wirkung. Dämpfen Stimuli Anticholinergika: Butylscopolamin (Parasympatholytika) Cisaprid (Prokinetikum). Fördert Magenentleerung. Schleimhautschützende Medikamente (Ranitidin, Cimetidin, Sucralfat, Barium)
Parallel zur antiemetischen Therapie ist sehr oft eine Flüssigkeitsersatztherapie (Infusion iv resp. sc)
erforderlich.
Infusionslösung der Wahl: Ringerlaktat
(Je nach Laborbefunden (Elektrolyte!) ist die Lösung zu ergänzen. cf. Infusionstherapie).
Therapie Antiemetika (Dosierungen mg/kg KG)

Medikament Hund
→ Achtung bei Epileptikern ! Meklozin (Itinerol®) → Achtung bei Epileptikern ! Domperidon (Motilium®) (oder Supp.) Scopolaminbutylbromat/ Metamizol (Buscopan Comp.®)

Source: http://www.labor-laupeneck.ch/d/infobl/pdf/d_erbrechen.pdf

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